Wenn im Fernsehen auch heute noch der Bachelor rote Rosen an seine Auserwählten verteilt, dann muss ja wohl etwas von den traditionellen alten Benimm-Regeln auch heute noch gelten. Oder wenn wir der Seniorin in der vollbesetzten Bahn spontan unseren Platz anbieten, dann zeugt das doch davon, dass Althergebrachtes immer noch gilt.
Es ist wie ein Reflex, wie Instinkt oder wie der Ruf aus unserem Unterbewusstsein, der uns Dinge tun lässt, die etwas mit Anstand, Etikette und Benehmen zu tun haben. Wir denken darüber nicht groß nach, wir tun es einfach, weil es sich so gehört. Berücksichtigen Sie dabei aber durchaus auch viele Menschen, die sich dem bewusst widersetzen und gegen alle Etikette opponieren.
Den klassischen Knigge gibt es aber schon lange nicht mehr. Das, was der Schriftsteller und Aufklärer Freiherr Adolph von Knigge 1788 erstmals in seinem Buch „Über den Umgang mit Menschen“ an „guten Umgangsformen“ aufgelistet hatte und was irrtümlich als Benimm-Ratgeber angesehen wurde, kann schon deshalb heute nicht mehr überall gelten, weil sich unsere Welt rasant entwickelt hat. Wir bräuchten vielleicht heutzutage eher neue Benimmregeln dafür, wie man sich online im Internet in Chats und Emails, Kommentaren und Blogs richtig verhält. Und das ist nur die eine Betrachtungsweise.